„Schule ohne Rassismus" in Bornheim
Christel Neudeck übernimmt Patenschaft
Die Bornheimer Europaschule ist eine von 1800 bundesweiten „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“ und feiert dies mit einem Festakt in der Aula. Die Patenschaft hat Christel Neudeck, Witwe von Cap-Anamur-Gründer Rupert Neudeck, übernommen.
Seit dem 25. Juli 2016 gehört die Bornheimer Europaschule bereits zu den bundesweit 1800 Schulen, die sich „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen dürfen. Am Donnerstag fand nun in Anwesenheit von Bürgermeister Wolfgang Henseler, Patin Christel Neudeck, Witwe des im Mai vergangenen Jahres verstorbenen Cap-Anamur-Gründers Rupert Neudeck, und Peter Enzensberger vom Kommunalen Integrationszentrum Rhein-Sieg-Kreis die offizielle Feierstunde in der Aula statt.
Das Schild mit dem Logo, das in naher Zukunft am Haupteingang angebracht werden soll, war noch nicht da, und so präsentierte die Gesamtschule als Zwischenlösung ein entsprechendes Banner. Es war ein Festakt von Schülern für Schüler, organisiert von der Schülervertretung (SV) um Sprecherin Pia Machts.
Und es war auch die SV, die in monatelanger Arbeit im vergangenen Jahr die Bewerbung beim bundesweiten Verein „Aktion Courage“ initiiert hatte. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Big Band der Schule, geleitet von Balthasar Guggenmos, und der Schulchor mit Lehrer Leo Gatzweiler. Souverän führten die beider Achtklässlerinnen Felicitas Gospos und Sofia Umgermanns durchs Programm.
Schulleiter Christoph Becker zeigte sich stolz auf seine Schüler, deren Aktivitäten die Auszeichnung möglich gemacht hätten. „Schule ohne Rassismus bringt zum Ausdruck, was wir in der Schule nicht dulden. Schule mit Courage heißt Schule mit Anstand und Charakter. Courage heißt zum Beispiel, auf dem Schulhof jemandem, der bloßgestellt wird, zur Seite zu stehen“, sagte Becker.
Hilfsbereitschaft und Toleranz
Eine Aussage, die Henseler nur unterstreichen konnte: „Courage bedeutet, nicht nur Rassismus abzulehnen, sondern sich aktiv für Hilfsbereitschaft und Toleranz einzusetzen.“ Er freute sich sehr, dass gerade Christel Neudeck, deren Mann Rupert Neudeck 2014 mit dem „Bornheimer“ der Europaschule ausgezeichnet wurde, die Patenschaft übernommen hat.
Neudeck gab ihren „Patenkindern“ denn auch den Ratschlag mit auf den Weg, „Fremde anzusprechen, die noch nicht so gut Deutsch sprechen. Lasst sie mitmachen. Ladet sie ein. Denn gegen Rassismus kann man im Großen nur kämpfen, wenn man das im Kleinen einübt“.
Für SV-Sprecherin Pia Machts war, ist und bleibt es ein Bedürfnis, „mich für ein friedliches, respektvolles, achtsames und demokratisches Miteinander einzusetzen“. Schon seit Längerem engagiert sich die Europaschule in zahlreichen Projekten für Friedenserziehung und gegen Rassismus und Diskriminierung. Mit 1200 Unterschriften haben Schüler, Lehrer und Angestellte der Schule die SV in ihrer Bewerbung um das Label unterstützt.
(Susanne Träupmann)